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Grünkohl und Curry.

Die Geschichte einer Einwanderung

Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783876970219
Umfang: 300
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Leseprobe

Mir war klar geworden: Um den ungewöhnlichen Lebensweg meiner Eltern nachzeichnen zu können, würde es nicht ausreichen, nur mit ihnen zu reden, in Akten zu wühlen und mit ein paar Freunden in Deutschland zu sprechen. Meine Mutter und mein Vater hatten inzwischen zwar deutlich mehr als die Hälfte ihres Lebens in Deutschland verbracht, aber man konnte nicht ignorieren, dass sie woanders geprägt worden waren.

Leseprobe

„Lass uns nach Indien reisen“, schlug ich meinem Vater also vor, „lass uns die Verwandten besuchen, all diejenigen, die nach der Gründung des Staates Pakistan 1947 in Indien geblieben sind und nicht - wie deine Familie - ihr Glück in Pakistan gesucht haben.“

Autorenportrait

Hasnain Kazim wurde 1974 im niedersächsischen Oldenburg geboren und wuchs in Hollern-Twielenfleth im Alten Land auf. Bereits während seiner Schulzeit am Vincent-Lübeck-Gymnasium sammelte er erste journalistische Erfahrungen beim "Stader Tageblatt". Nach dem Studium der Politikwissenschaft war er unter anderem für die "Heilbronner Stimme" und die Nachrichtenagentur "dpa" tätig. 2006 wurde Kazim Redakteur bei "Spiegel Online". Ab Juli 2009 war er Südasienkorrespondent von "Spiegel Online" und dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" mit Sitz in Islamabad, Pakistan. Seit August 2013 ist er deren Türkeikorrespondent. Seinen Wohnsitz hat er zur Zeit in Wien. Er ist Preisträger des „CNN Journalist Award 2009“.

Inhalt

Auf dem Dachboden findet Hasnain Kazim einen Ordner mit Papieren, die die Einwanderung seiner Eltern nach Deutschland dokumentieren. Neugierig geht er der Familiengeschichte nach und beschreibt den Weg von Indien über Pakistan bis nach Hollern-Twielenfleth, einem kleinen Dorf im Alten Land, wo seine Eltern 1975 heimisch werden. Die Integration, die im zwischenmenschlichen Bereich reibungslos gelingt, verlangt im Umgang mit den Behörden einen jahrelangen Kampf: Erst 1990 wird die Familie eingebürgert. Der Lebensweg der Eltern zwingt Hasnain Kazim, sich mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen, für die beide Kulturkreise prägend waren. Er erlebte eine Kindheit zwischen Grünkohl und Curry.

Eines macht das Buch sehr deutlich – die so viel beschworene Integration ist keine Einbahnstraße. Es reicht nicht aus, Integrationswillen einzufordern, die Integrationswilligen müssen auch willkommen geheißen und begleitet werden.

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